INTERNATIONALES SOZIALISTISCHES JUGENDLAGER:

Die Freiheit zurückgewinnen

Das 15. Internationale sozialistische Jugendlager der mit der Vierten Internationale befreundeten Jugendorganisationen wird vom 25. bis zum 31. Juli im Nordwesten von Dänemark stattfinden. Das Motto des Sommerlagers lautet: "Die Freiheit zurückgewinnen!" Wir haben dieses Thema gewählt, weil wir der Ansicht sind, dass es unsere Kämpfe für eine sozialistische Welt zusammenfasst und vernetzt.

Verglichen mit anderen Ländern haben wir in Europa viele Freiheiten. Wir können ohne Restriktionen sagen und schreiben, was wir denken. Wir können am Tag der Wahl zwischen einer Reihe verschiedener Parteien wählen. Aber die Freiheit endet dort, wo sie mit ökonomischer Macht konfrontiert ist. Wir entscheiden nicht selbst, ob wir eine Arbeit finden. Ob das Essen aus dem Supermarkt vergiftet ist. Ob wir die Ausbildung oder die Wohnmöglichkeiten bekommen, die wir wollen. In diesem Falle hat eine kleine Minderheit die Macht, den Rahmen unserer Freiheiten zu setzen und, wenn nötig, mit Hilfe von Gerichten und der Polizei, unsere Freiheiten einzuschränken, sobald wir diesen Rahmen herausfordern.

In der Dritten Welt ist die Freiheit der Menschen beschränkt durch die ökonomische Ausbeutung ihrer Länder durch den reichen Westen, der den Zugang zu billigen Rohstoffen und billiger Arbeit ausnutzt. Multinationale Firmen nutzen diese Länder als Müllkippe für ihre giftigen Abfälle und unterdrücken die Freiheit der Organisierung und der Meinung. Zusätzlich ist in vielen Fällen die Freiheit durch die Herrschaft korrupter Diktatoren eingeschränkt. Dort wie hier gilt das gleiche Prinzip: Mehr Freiheit für die Reichen als für die Armen.

Die Mehrheit derjenigen, die zu diesem Sommerlager kommen werden, gehören Organisationen oder Bewegungen an, die aktiv sind im Kampf für mehr Freiheiten: Junge Frauen, die sich befreien von diskriminierenden Gesetzen und Traditionen, und für die Freiheit kämpfen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden. Junge Arbeitslose, die einen akzeptablen Job für eine akzeptable Bezahlung fordern. Junge Menschen, die in der Solidaritätsarbeit mit Unterdrückten in Lateinamerika, Afrika und Asien arbeiten. Schwule und Lesben, die für die Freiheit der Ausübung ihrer Sexualität ohne Diskriminierung kämpfen.

Maulwurf Menschen schließen sich mit anderen zu diesen Fragen zusammen, weil sie nur auf diese Art Freiheiten erkämpfen können. Darüber hinaus erfordert das einen Bruch mit dem System, das von einer kleinen Minderheit kontrolliert wird, die mit den Ressourcen der Gesellschaft umgeht, wie es ihr passt. Und Sozialismus wird nur möglich sein auf der Basis von Freiheit und der Anerkennung demokratischer Rechte.

Nur indem wir gemeinsam handeln, können wir die Grenzen überschreiten, die uns von den Herrschenden gesetzt sind. Deshalb sind wir SozialistInnen. Wir stellen uns rechten Politikern entgegen, wenn sie die Freiheit des Individuums proklamieren, während sie in Wirklichkeit unsere Freiheit und die Rechte, die wir in gemeinsamem Kampf erstritten haben, untergraben. Nur im gemeinsamen Kampf können wir einen Rahmen entwickeln, der es dem Individuum ermöglicht, seine Interessen wahrzunehmen, seine Kreativität zu entfalten und eine wirkliche Wahl zu treffen.


Die Teilnahmegebühr beträgt DM 200 plus Fahrtkostenanteil. Nähere Informationen und Anmeldung über die Inprekorr-Kontaktadressen.

Kontakt zum Vorbereitungsausschuß: SAP/Lejr-sekretariatet, Box 547, DK-2200 Købnhavn N; Tel: 0045-3536 6332, Fax: 0045-3537 3217, E-Mail: socinf@inet.uni2.dk

Dieser Artikel erschien in Inprekorr Nr. 320, ein weiterer Beitrag in Inprekorr Nr. 318.