Weltsozialgipfel in Porto Alegre:

Die Vierte Internationale auf dem Forum

Zuhören, lernen, anregen

Die Vierte Internationale nahm mit mehreren Dutzend Aktivisten teil. Sie kamen von verschiedenen Ländern: von Frankreich, Belgien, der Schweiz, Italien, dem spanischen Staat, Südafrika, den Phillipinen, Kanada, Mexiko, Argentinien, Chile, Paraguay und Uruguay, außerdem von Brasilien. Sie kamen als Mitglieder und AktivistInnen von sozialen Organisationen, Gewerkschaften, Gruppen von ATTAC-Netzwerken, Solidaritätskomitees, gemeinschaftlichen Radiosendern und als politische AktivistInnen. Bei den Workshops, Camps und Konferenzen beteiligten sie sich als Animateure, Koordinatoren, Organisatoren und Diskussionsteilnehmer. Gleichzeitig wurden verschiedene Aktivitäten angeboten: Am 26. Januar die Präsentation des Buches "Marxismus, Utopie und Moderne" von Daniel Bensaid und Michael Löwy, bei der mehr als 350 Personen zusammenkamen. Emir Sader, Isabel Loureiro, Raúl Pont und José Correa Leite u.a. waren auf dem Podium; Am 31. mittags ein gemeinsames Essen und abends ein Treffen, bei dem die Genossen Alain Krivine, Pierre Rousset, Christoph Aguiton und Raúl Pont vor 400 Personen die ersten Eindrücke des Forums und seine Herausforderungen darstellten.

Während der 5 Tage voller Aktivitäten wurden 3.000 Exemplare der Veröffentlichung "Resistencia" (Widerstand) in drei Sprachen (Portugiesisch, Spanisch und Englisch) verteilt. In ihr stand auch etwas über den Resolutionsentwurf "Widerstand gegen die kapitalistische Globalisierung", über das auf unserem nächsten Weltkongress abgestimmt werden soll, geschrieben, und im Vorwort war ein Text von Michael Löwy mit dem Titel "Was ist die Vierte Internationale?" abgedruckt. Dieser fasste den Grund unserer Verbundenheit mit dem Weltsozialforum zusammen:

"Auf dem Weltsozialforum ist die Vierte Internationale mit Aktivisten, Parlamentariern, vier Gewerkschaftsführungspersönlichkeiten und Mitarbeitern von verschiedenen sozialen Bewegungen anwesend.

Als unseren Beitrag bringen wir mit: den internationalistischen Standpunkt aus revolutionär-marxistischer Perspektive. Aber wir sind auch da, um zuzuhören und um von der Erfahrung und Reflexion anderer zu lernen. Denn wir wissen, daß es die Schlachten in den Straßen von Seattle und die mehr der Reflexion dienenden Zusammenkünfte wie diese in Porto Alegre sind, in denen der Samen des Internationalismus des 21. Jahrhunderts gesät wird."

Es wurden auch 500 Expemplare der Zeitung "Desde los Cuatro Puntos" (Aus allen vier Ecken) verteilt. Diese Zeitung wird von den mexikanischen GenossInnen der "Partido Revolucionario de los Trabajadores" (revolutionäre Arbeiterpartei) herausgegeben und beinhaltet neben dem Resolutionsentwurf für den Weltkongress die Resolution des Internationalen Exekutivkomitees gegen den Plan Colombia und die Solidaritätsbekundung mit den politischen und sozialen Organisationen dieses Landes.

Die GenossInnen der Democracia Socialista ihrerseits brachten eine Spezialausgabe mit 1.500 Exemplaren heraus. In ihr fand sich das Referat "Partizipative Demokratie: Erfahrungen in Porto Alegre" von Raúl Pont.

Die Presseorgane der Vierten Internationale, Inprecor und International Viewpoint, lagen auf dem Stand der "Partido de los Trabajadores" zum Verkauf aus. Ebenso die Bücher "El lugar del marxismo en la historia" von Ernest Mandel und "Democracia, Participación, Ciudadanía" von Raúl Pont.

Dick Nichols, Leitungsmitglied der in freundschaftlicher Verbindung mit der Vierten Internationalen stehenden revolutionären Sozialistisch-Demokratischen Partei (Partido Socialista Democrático) aus Australien, beteiligte sich an allen Aktivitäten.

Übersetzung aus dem Spanischen: Larissa R.
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Dieser Artikel erschien in Inprekorr Nr. 354.