NPA
Es waren Peking und die Chefin der Exekutive der lokalen Regierung, Carrie Lam, die die Verantwortung für die seit fast vier Monaten dauernde Krise tragen, indem sie den Status dieses Gebiets als Sonderverwaltungsregion offen in Frage stellten. Dieser Status ist das Ergebnis der Übergabevereinbarungen der ehemaligen britischen Kolonie. Er sichert ihr in vielerlei Hinsicht ein hohes Maß an Autonomie. Er sollte bis mindestens 2047 in Kraft bleiben.
Generalstreik am 5.8., Quelle: FlickR |
Die fünf Hauptforderungen der Demonstrant*innen betreffen sämtlich demokratische Grundrechte:
Seit Jahren arbeitet das Pekinger Regime daran, die direkte Kontrolle über Hongkong zu auszubauen. Heute sind wir an einem Wendepunkt angelangt. Eine Niederlage des gegenwärtigen demokratischen Kampfes hätte sehr schwerwiegende Folgen.
Dies ist keine Konfrontation zwischen einer „kommunistischen“ Macht (Peking) und einer „kapitalistischen“ Enklave (Hongkong). Xi Jinpings China ist eine kapitalistische Macht und macht Geschäfte mit dem internationalen Kapital! Die Zurückhaltung, die Donald Trump bisher trotz des Handelskriegs mit Peking bei der aktuellen Krise gezeigt hat, und die übergroße Zurückhaltung von Emmanuel Macron zeugen davon!
Die Repräsentativität dieser demokratischen Bewegung wurde in diesen vier Monaten der Mobilisierung mehr als einmal unter Beweis gestellt:
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Die militärische Intervention Pekings wäre nur die Ultima Ratio. Während es mit dem Säbel rasselt, kann das chinesische Regime in verschiedenster Weise am Ort des Geschehens selbst eingreifen, indem es auf die Uhr und Spaltungen setzt und auf die Abnutzung der laufenden Bewegung hofft.
So oder so verdient der Kampf für die Grundfreiheiten in Hongkong unsere volle Unterstützung.
Nouveau parti anticapitaliste (NPA, Frankreich), August 2019 |
Dieser Artikel erschien in die internationale Nr. 5/2019 (September/Oktober 2019). | Startseite | Impressum | Datenschutz