Ökosozialismus

Klima – Kapitalismus – Widerstand: Ökosozialistische Konferenz der ISO

In den vergangenen Jahren ist eine Klimagerechtigkeitsbewegung entstanden, in der weltweit viele Millionen Menschen dagegen aufstehen, dass durch die Untätigkeit der Herrschenden ihre Zukunft verspielt wird. Seit Inkrafttreten des Klimarahmenabkommens vor 25 Jahren ist keine wirksame Strategie gegen die Klimakatastrophe entwickelt worden. Nicht nur steigt der Anteil des Treibhausgases CO₂ in unserer Atmosphäre noch immer Jahr für Jahr an, auch die Geschwindigkeit, mit der dieser Anteil wächst, nimmt nach wie vor zu.

Viele stellen sich daher heute die Frage, was wir ändern müssen, um das Klima zu retten. Müssen wir den Kampf gegen die möglicherweise größte Umweltkatastrophe seit dem Aussterben der Dinosaurier nicht in die eigenen Hände nehmen? Ist der weltweit herrschende Kapitalismus in der Lage, etwas Entscheidendes gegen die Überhitzung dieser Welt zu unternehmen? Werden seine Versuche, die Probleme zu bewältigen, nicht automatisch mit noch mehr Armut und Elend verbunden sein?

Auf der Ökosozialistischen Konferenz der ISO sollen diese Fragen diskutiert werden. Um die 35 Referentinnen und Referenten aus Politik, Wissenschaft, Umweltverbänden und Klimagerechtigkeitsbewegung werden dort sein. Eine ganze Reihe von Aktiven aus dem Inland und einige aus Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, den Philippinen, der Schweiz sind eingeladen, dort zu sprechen. Es wird zwei große Podiumsdiskussionen und neun Workshops zu verschiedenen Themen geben. Gegliedert in die drei Bereiche Klimagerechtigkeit, Transformation und Ökosozialismus wird es um so vielfältige Themen gehen wie: Green New Deal, Umbau der Produktion, CO₂-Steuer, Klima und Militär, Klimastreiks, konkrete Utopien, Ökofeminismus, Verkehrswende oder die Frage, ob Karl Marx und Friedrich Engels bereits Ökosozialisten gewesen sind.

Angesichts der Umstände wird unsere Ökosozialistische Konferenz im Mai als Zoom-Konferenz und als Stream bei Facebook stattfinden. Wir passen das Programm den Verhältnissen an, aber es bleibt eine Ökosozialistische Konferenz. Denn:

• Der Ausbruch von Seuchen hat ganz viel damit zu tun, wie der Mensch mit der Natur umgeht – das ist ein Problem unserer heutigen Landwirtschaft;
• Gesundheit ist nicht nur eine Frage der Medizin, sondern vor allem eine der sozialen Gleichheit;
• die Seuche wird das Gesicht des Kapitalismus und seiner Herrschaftsform tiefgreifend verändern;
• systemrelevant sind gerade nicht die Banken, sondern Busfahrer*innen, Verkäuferinnen, Ärzt*innen und Pflegekräfte: Was sagt uns das über die Möglichkeiten eines ökosozialistischen Systemwandels?

Wir laden ein zu drei Themenblöcken:

• Samstag, 9. Mai, 14:00 bis 16:00 Uhr: Was hat Corona mit Kapitalismus zu tun?
• Samstag, 9. Mai, 16:30 bis 18:30 Uhr: Klassenkampf in Zeiten der Pandemie
• Sonntag, 10. Mai, 11:00 bis 13:00 Uhr: Konversion und ökosozialistische Alternative

Mehr Info auf http://www.oekosozialistische-konferenz.de/

Dieser Artikel erschien in die internationale Nr. 2/2020 (März/April 2020). | Startseite | Impressum | Datenschutz