Die ersten Prognosen in Washington und bis zu einem gewissen Grad auch in Jerusalem gingen davon aus, dass Biden von Israel verlangen würde, die hochintensive Bodenoffensive gegen die Hamas bis zum Jahresende zu beenden, und dass die USA die Fortführung des Kriegs in der derzeitigen Form allenfalls noch wenige Wochen hinnehmen würden. Stattdessen schlagen Biden und Netanjahu nun einen Deal vor: Israel kann kämpfen, solange Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und Israel weniger Zivilisten tötet. Dafür zögern die USA einen Waffenstillstand weiter hinaus und drängen nicht darauf, dass Israel die Intensität der Kämpfe verringert (Haaretz, 25.12.2023).
Straßburg 18.11.2023 Foto: Photothèque Rouge |
Netanjahu reagiert prompt und kündigt eine weitere Intensivierung der Offensive an, derweil alle internationalen Hilfsorganisationen die Vernichtung der palästinensischen Bevölkerung durch Aushungern und Epidemien beklagen. Das Ergebnis des famosen israelisch-amerikanischen Deals ist also der kontrollierte Völkermord, der nicht auf dem Verhandlungsweg gestoppt werden wird, sondern nur durch den Druck internationaler Proteste auf diese zynischen Völkermörder.
Dieser Artikel erschien in die internationale Nr. 1/2024 (Januar/Februar 2024). | Startseite | Impressum | Datenschutz