Der Kapitalismus steckt in einer tiefen Krise. Fortschreitender Klimawandel und anhaltende Kriege sind nur die dramatischsten Auswirkungen einer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die nicht im Interesse der Menschen liegt. Palästina ist nur ein Beispiel dafür, wie menschenverachtend die imperialistische Weltordnung ist: USA, Deutschland und andere Staaten unterstützen seit Jahrzehnten die israelische Politik der Apartheid und der ethnischen Säuberung. Den Krieg im Gazastreifen unterstützen sie mit Waffenlieferungen.
Aber es gibt auch Widerstand gegen die Herrschaft des Kapitals und der imperialistischen Mächte. Die selbstverwalteten Gemeinden in Rojava sind positive Beispiele für progressive Projekte in der jüngeren Geschichte – und das in einer Region, die seit Jahrzehnten mit imperialistischen Kriegen überzogen wird. Der Vernichtungsfeldzug der Türkei gegen Rojava zeigt, wie gefährlich die bloße Existenz selbstverwalteter, demokratischer und emanzipatorischer Strukturen für den Kapitalismus ist. Das Kapital hat Angst, dass die Erfahrungen mit dem demokratischen Konföderalismus Menschen in anderen Teilender Welt inspirieren könnten. Gerade deshalb sollten wir davon für unsere eigenen Kämpfe lernen.
Von der kämpferischen Stimmung könnte mensch sich ein wenig anstecken lassen. Wirft sie doch immer wieder die Frage auf: Wie können wir die Welt tatsächlich verändern? Wie können Kämpfe und Proteste international vernetzt werden? Was können wir von den Erfahrungen in Theorie und Praxis lernen, die in den verschiedenen Ländern gemacht werden?
Die Jugendlichen in und um die IV. Internationale organisieren seit mittlerweile über dreißig Jahren ein internationales Camp. Auf diesem Camp wollen wir diese Fragen diskutieren. Dieses Jahr findet es vom 20. bis 27. Juli 2024 bei Vieure in Frankreich statt.
Auf dem Camp wird 2024 Selbstorganisation ein wichtiges Thema sein und welche Rolle sie in unseren Kämpfen spielen sollte. Wie erkämpfen wir selbstverwaltete Räume? Welche Strukturen können wir von unten aufbauen? Wie können sie helfen, wieder eine stärkere Bewegung gegen den Kapitalismusaufzubauen?
Eine Woche lang werden im Sommer etwa 300 bis 400 junge Menschen aus mindestens 18 Ländern Europas (von Russland bis Portugal, von Schweden bis Griechenland) zusammenkommen, sich austauschen und miteinander diskutieren. Kurz: Sie werden Menschen aus anderen Ländern kennenlernen, den Campalltag in Selbstverwaltung mitbestimmen, gemeinsam feiern und lernen, die Welt zu verändern!
Die IV. Internationale ist ein Zusammenschluss revolutionärer Organisationen, die in über 50 Ländern für die Überwindung der kapitalistischen Gesellschaft kämpfen.
Wir wollen eine freie und selbstverwaltete sozialistische Demokratie, und zwar weltweit. Wir wissen aber, dass wir das nicht allein erreichen können. Deshalb versuchen wir am Aufbau linker, antikapitalistischer Strömungen mitzuwirken, um die innerlinken Spaltungen zu überwinden.
Das Camp ist in Thementage/Themenblöcke eingeteilt. Und umfasst dieses Jahr unter anderem folgende Themen: Imperialismus und Antiimperialismus, Palästina, Faschismus und der Aufstieg der neuen Rechten, LGBTIQ+ sowie Öksozialismus.
Ein detailliertes Programm, auch mit geplanten Workshops, gibt es demnächst online. [1]
Wann 20.–27. Juli 2024
Wo La Bordé bei Vieure in Frankreich
Kosten Die Kosten sind für Teilnehmer*innen aus Deutschland mit 150 € für Übernachtung und Verpflegung eher hoch. Der Preis für das Camp wird je nach durchschnittlichem Einkommen in den jeweiligen Ländern errechnet. Die höheren Preise in reicheren Ländern ermöglichen Jugendlichen aus ärmeren Ländern die Teilnahme. Falls du dir den Betrag nicht leisten kannst, wende Dich bitte an uns, wir finden eine Lösung.
An-, Abreise Wir werden eine möglichst kostengünstige gemeinsame Reise organisieren
Möchtest Du teilnehmen oder hast noch Fragen?
Mail an: sommercamp@intersoz.org
Dieser Artikel erschien in die internationale Nr. 3/2024 (Mai/Juni 2024). | Startseite | Impressum | Datenschutz