Diese Resolution wurde vom 18. Weltkongress mit 106 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung bei 9 Nichtteilnahmen angenommen.
18. Weltkongress – 2025
Die Situation der multiplen und ineinandergreifenden Krisen und die daraus resultierende wachsende Dringlichkeit für die Menschheit, die kapitalistische Produktionsweise zu überwinden, um die in unseren Resolutionen skizzierten größeren Katastrophen zu vermeiden, macht die Rolle der Vierten Internationale als internationale Strömung mit aktiven und kämpferischen nationalen Organisationen noch notwendiger.
![]() Internationales Jugendcamp 2025 (Foto: privat) |
In dieser Resolution gehen wir nicht auf die Argumente für unsere derzeitige Ausrichtung auf den Aufbau neuer linker und antikapitalistischer Parteien ein, die wir als Übergangsform bei dem derzeitigen Niveau der Politisierung und Radikalisierung verstehen, wie in unseren Resolutionen seit 1995 (2003, 2010, 2018) dargelegt. Dieses Herangehen haben wir 2018 so zusammengefasst:
Unsere Aufgabe besteht heute darin, Parteien aufzubauen, die im Klassenkampf nützlich sind. Das heißt, Parteien, die in der Lage sind, Kräfte zu sammeln und Aktionen zu beschließen, die eine Wirkung haben und den Klassenkampf auf der Grundlage einer klassenkämpferischen Herangehensweise und eines klassenkämpferischen Programms vorantreiben. Das letztendliche Ziel dieser Parteien besteht natürlich darin, das bestehende kapitalistische System zu beseitigen, auch wenn dieses Ziel sehr allgemein ausgedrückt werden mag. Diese Perspektive verpflichtet die Kräfte der Vierten Internationale dazu, ein integraler und loyaler Teil des Aufbaus und der Leitung dieser neuen Parteien zu sein und nicht bloß mit dem Ziel darin zu sein, um zu rekrutieren oder abzuwarten, um deren eventuellen Verrat anzuprangern. Unser strategisches Ziel ist der Aufbau von revolutionären Massenparteien und einer revolutionären Masseninternationale. [1]
Diese Resolution konzentriert sich auf die Frage, wie wir unser eigenes politisch-organisatorisches Profil und unsere Fähigkeit als internationale Strömung stärken können. Diese ist eine Quelle theoretischer, analytischer und programmatischer Arbeit, die attraktiv und einladend für Strömungen aus anderen Traditionen ist, und zugleich eine Kraft, die Anstöße für internationale Kampagnen sowie die Aktivität unserer Organisationen auf nationaler politischer Ebene und in sozialen Bewegungen gibt. Wie es in der Resolution „Rolle und Aufgaben der Vierten Internationale“ des Weltkongresses 2010 heißt:
Die Vierte Internationale und ihre Sektionen spielten und spielen immer noch eine wichtige Rolle bei der Verteidigung, Förderung und Umsetzung eines Programms mit Sofort- und Übergangsforderungen hin zum Sozialismus; einer Einheitsfrontpolitik, die auf eine Massenmobilisierung der Arbeitenden und ihrer Organisationen abzielt; einer Politik der Einheit und Unabhängigkeit der Arbeiterklasse gegen jede Art von strategischem Bündnis mit der nationalen Bourgeoisie; der Ablehnung jeglicher Beteiligung an Regierungen, die lediglich den Staat und die kapitalistische Wirtschaft verwalten, nachdem sie jeglichen Internationalismus und den Kampf, damit Ungleichheit und Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Orientierung beendet werden, aufgegeben haben.
Die Vierte Internationale spielte und spielt immer noch eine praktische Rolle, um die Geschichte der revolutionären marxistischen Strömung lebendig zu halten, um „die Welt zu verstehen“, um einen Austausch von Analysen und Erfahrungen von revolutionären Aktivist:innen, Strömungen und Organisationen zu gewährleisten und um Organisationen, Strömungen und Aktive zusammenzubringen, die dieselbe strategische Vision und dieselbe Entscheidung für breite Konvergenzen auf revolutionären Grundlagen teilen. Das Vorhandensein eines internationalen Rahmens, der es ermöglicht, „Politik zu denken“, ist ein unverzichtbarer Vorteil für die Intervention von Revolutionär:innen. Konsequenter Internationalismus muss sich die Frage nach einem internationalen Rahmen stellen. […]
[...] Ein wesentlicher Unterschied zwischen der Vierten Internationale und all diesen Gruppierungen besteht, abgesehen von den politischen Positionen, darin, (und dies ist ein Pluspunkt), dass sie auf einer demokratischen Koordinierung von Sektionen und Aktivist:innen beruht, während die anderen internationalen Tendenzen „Fraktions-Internationalen“ oder Koordinierungen auf der Grundlage von „Fraktions-Partei“ sind, die die Regeln des demokratischen Funktionierens, insbesondere das Tendenzrecht, nicht einhalten. [...] Wir haben in der Tat eine besondere Rolle, die von einer Reihe von politischen Strömungen anerkannt wird. Wir sind vielleicht die Einzigen, die politische Kräfte unterschiedlicher Herkunft zusammenführen können. [...] Wir wollen, dass die Vierte Internationale die Rolle eines „Vermittlers“ von Konvergenzen mit der Perspektive auf neue internationale Gruppierungen spielt.
Zu unserer Konsolidierung, und damit wir diese Rolle spielen können, müssen alle Gremien der Vierten Internationale gestärkt werden: regelmäßige Sitzungen des Büros, des Internationalen Komitees, der Kommissionen zu Arbeitsfeldern, Reisen, Austausch zwischen den Sektionen. Die in den letzten Jahren entfalteten Aktivitäten müssen verstärkt werden: Die Treffen der europäischen Leitungen müssen regelmäßiger und mit mehr Ergebnissen durchgeführt werden, ebenso muss es stärkere Bemühungen um Koordinierung zwischen den lateinamerikanischen Sektionen geben. Die Sitzungen des Internationalen Komitees (IK), die in jedem Jahr stattfinden und auf denen etwa 30 Organisationen vertreten sind, müssen die organisatorische Kontinuität unserer internationalen Strömung gewährleisten. [2]
Nach dem Weltkongress 2018 haben wir den Auftrag erfüllt, eine mehrsprachige Webseite fourth.international einzurichten, die die gleichzeitige Veröffentlichung unserer Erklärungen und Resolutionen der Leitung in unseren drei Arbeitssprachen (und in anderen Sprachen, wenn Sektionen die Übersetzung übernehmen) sowie eine Auswahl wichtiger Artikel gewährleistet, die im Allgemeinen die Meinung unserer eigenen Organisationen zur Situation in ihren Ländern und unsere allgemeinen Positionen zu internationalen Fragen wiedergeben, auch wenn dies in Form von namentlich gezeichneten Artikeln geschieht. Diese Webseite enthält auch ein Archiv mit den veröffentlichten Resolutionen unserer früheren Weltkongresse und der Tagungen des Internationalen Komitees.
Das Büro und die IK sind bei der Ausarbeitung von Erklärungen, mit denen die Internationale zu wichtigen internationalen Ereignissen öffentlich Stellung genommen hat, aktiver geworden – seit dem letzten Weltkongress sind etwa 50 Erklärungen abgegeben worden, auch wenn die Häufigkeit seit 2021 abgenommen hat.
Wir haben auch die Webseite „Punto de Vista“ auf Kastilisch neu gestartet ‒ neben „International Viewpoint“ auf Englisch und „Inprecor“ auf Französisch; außerdem gab es „Al-Mounadil“ auf Arabisch, bis diese Seite unter dem Druck der Behörden eingestellt werden musste, dafür gibt es seit kurzem unsere neue Webseite auf Arabisch (Morasalat Alomamia). Eine Publikation auf Portugiesisch ist im Prinzip geklärt.
Diese einsprachigen Webseiten haben eine umfassendere Rolle als fourth.international. Sie berücksichtigen die Besonderheiten ihrer jeweiligen Leserschaft und veröffentlichen Artikel zu aktuellen Themen, aber auch Rezensionen, Debattenbeiträge usw. Die Schwäche unseres internationalen Apparats bedeutet, dass alle unsere eigenen Webseiten abgesehen von Inprecor von ehrenamtlicher Arbeit von Genoss:innen abhängig sind, die bereits viele Leitungsaufgaben haben.
Der nächste Schritt besteht in der Schaffung einer kohärenteren internationalen Präsenz auf der Grundlage dieser Webseiten. Um konkrete Fortschritte in dieser Richtung zu erzielen, müssen wir dieses Thema zu einer Priorität für das nächste IK und das nächste Büro machen. Eine bessere Verbreitung unserer Analysen und Positionen kann für den Aufbau der Internationale nur von Vorteil sein. Wir schlagen vor, in zwei Phasen vorzugehen und dabei unsere realen Kräfte (die begrenzt sind) und unsere finanziellen Mittel (dito) zu berücksichtigen.
Erste Phase: Koordinierung und Stärkung der bestehenden Teams
Wie ist der aktuelle Stand der Kräfte, die sich um diese Webseiten kümmern?
Die Webseite fourth.international (in 8 Sprachen) wird von einer kleinen Gruppe Personen aktualisiert, hauptsächlich auf Englisch, Spanisch, Französisch und Griechisch. Gelegentlich auch auf Arabisch und in Ausnahmefällen auf Portugiesisch, Italienisch und Deutsch. Diese Gruppe trifft sich etwa alle zwei Wochen, um die Artikel auszuwählen, die veröffentlicht werden sollen; dabei greift sie auf bereits vorhandene Übersetzungen zurück und zieht sie ein Netz von Übersetzer:innen hauptsächlich für die drei Arbeitssprachen der Internationale hinzu. Die Webseite wird etwa 4.000 Mal pro Monat besucht.
Inprecor verfügt über eine Webseite und eine Zeitschrift in französischer Sprache. Inprecor hat einen bezahlten Hauptamtlichen, der auch Mitglied des Büros ist, sowie die ehrenamtliche Unterstützung eines Genossen für Verwaltungsangelegenheiten und Buchführung. Seit einigen Monaten trifft sich einmal im Monat ein Redaktionskomitee, um die Themen für die nächste Ausgabe des Magazins festzulegen. Die Webseite wird monatlich etwa 4.400 Mal im Monat aufgerufen.
Morasalat Alomamia (internationale Korrespondenz) ist das arabische Pendant zu Inprecor. Es wurde gerade erst gestartet und übersetzt und reproduziert Artikel aus Inprecor, bis es in der Lage ist, das Verfassen von Originalartikeln anzuregen. Es wird von einem Redaktionskomitee betrieben, das aus einigen Genoss:innen besteht.
International Viewpoint (IVP) ist die englischsprachige Webseite der Vierten (die Papierzeitschrift wurde 2005 eingestellt, vor allem weil die Portokosten zu hoch waren, um die Zeitschrift in alle Welt zu verschicken, insbesondere in Länder, in denen sich die Leserschaft ein Abonnement nicht leisten konnte) und wird von zwei Genossinnen des Büros gemacht, die sich auch auf ein Netzwerk von Übersetzer:innen stützen (darunter zwei sehr schlecht bezahlte Übersetzer). Es gibt eine laufende Spendenkampagne, um dies zu ermöglichen. Die Webseite wird etwa 17.000 Mal im Monat besucht.
Punto de Vista Internacional (PVI) ist die kastilischsprachige Webseite der IV. Sie wird von einem Redaktionskomitee betrieben, das sich aus Genoss:innen aus Lateinamerika und dem Spanischen Staat zusammensetzt. Diese Webseite wird etwa 1.000 Mal im Monat aufgesucht.
Auf der Webseite ernestmandel.org sind Texte von Ernest Mandel in sechs Sprachen zu finden. Sie ist ursprünglich von der belgischen Sektion eingerichtet und seit mehreren Jahren nicht mehr aktualisiert worden. Die Struktur der Webseite ist sehr alt, ein Genosse ist derzeit dabei, den Inhalt in eine neuere Version zu übertragen. Aber das ist eine Aufgabe, die unmöglich von einer Person allein bewältigt werden kann. Wir brauchen also Verstärkungen, um zunächst die vorhandenen Inhalte zu übertragen. Zweitens brauchen wir auch eine oder mehrere Personen, die die Seite weiter pflegen und betreuen. Diese Webseite wird etwa 1.000 Mal im Monat besucht.
internationalcamp.org ist die Webseite für das Internationale Jugendlager. Sie wurde bis 2018 mit Programmen des internationalen Jugendcamps, Mitschnitten usw. aktualisiert. Derzeit ist geplant, dass die Jeunes Anticapitalistes (JAC, die Jugendgruppe der belgischen Sektion) diese Seite übernehmen, um das Programm und die Inhalte für das internationale revolutionäre Jugendcamp 2025, das in Belgien stattfinden wird, zu veröffentlichen. Danach wird die Verantwortung für diese Seite jeweils an die Sektion übertragen, die das nächste Camp ausrichtet. Die jungen Genoss:innen wollen auch ein gemeinsames internationales Kommunikationssystem für das Camp 2025 einrichten. Obwohl die Webseite sehr wenig aktualisiert wird, verzeichnet sie etwa 1.000 Besuche pro Monat.
Wir sollten andere Webseiten in unserem „Umfeld“ (IIRE sowie ESSF) und wichtige unabhängige Webseiten berücksichtigen, auf denen unsere Genoss:innen aktiv sind, z. B. Spectre, Tempest, New Politics (USA), Contretemps (Frankreich), Jacobin América Latina, Jacobin Italia, Viento Sur (Spanischer Staat), Amandla (Südafrika), Asian Marxist Review usf. In einem gewissen Grad sind sie unsere „Konkurrenz“ bei der Veröffentlichung von Originalmaterial auf unseren Webseiten. Unsere Seiten können nicht einfach Kanäle für die Zweitveröffentlichung von bereits existierendem Material sein.
Unsere kurzfristigen Ziele:
Stärkung des kollektiven Betreibens dieser Webseiten durch regelmäßigere Treffen der verschiedenen Redaktionskomitees.
Ausbau der Verbreitung dieser Veröffentlichungen über Newsletter und soziale Netzwerke (insbesondere Instagram, das es uns ermöglicht, ein jüngeres Publikum zu erreichen und kurze aktualitätsbezogene Videos zu veröffentlichen, auch direkt von Mobilisierungen, öffentlichen Aktivitäten usw.); dieser Aspekt könnte jüngere Genoss:innen mehr motivieren, in den Redaktionskomitees mitzuarbeiten.
Vorrangige Betreuung der Nachrichten-Webseiten (IVP, PVI, Inprecor und Morasalat Alomamia) durch die Einrichtung eines mehrsprachigen Presseteams. Ziel dieses Teams ist es, die Redaktionspolitik der Vierten zu koordinieren (was nicht unbedingt bedeutet, dass die Webseiten in allen Sprachen identisch sein müssen) und ein Netz von Korrespondent:innen für die Berichterstattung über Ereignisse wie große Mobilisierungen, internationale Treffen usw. aufzubauen. Während der Tagung des IK 2024 haben sich einige Genoss:innen getroffen, um Schritte in dieser Richtung zu machen. Diese Gruppe könnte bereits eine Keimzelle für diese Arbeit bilden.
Nutzung der Webseite der Vierten Internationale für die eher „institutionellen“ Veröffentlichungen der Vierten (Erklärungen, Resolutionen, Texte von Kongressen, Links zu den Archiven sowie zu den Webseiten unserer Organisationen und unserer Presse usw.).
Lancierung einer Spendenkampagne, die es möglich macht, zur zweiten Phase überzugehen.
Zweite Phase: Qualitätssprung und Harmonisierung unserer grafischen Identität
Für die Durchführung der zweiten Phase sind finanzielle Mittel erforderlich. Als 2020/2021 die Webseite fourth.international ins Leben gerufen wurde, waren 10.000 Euro gesammelt worden. Es wird unbedingt nötig sein, erneut einen Aufruf für Spenden sowohl extern als auch innerhalb der Sektionen zu starten, nachdem der Betrag, den wir benötigen werden, detailliert beziffert worden ist.
Dabei sind zwei Aspekte zu unterscheiden, die nacheinander angegangen werden müssen: erstens die Substanz und zweitens die Form.
Die Substanz:
Die erste Priorität besteht darin, unsere Produktionen durch aufwändigere Videos und Podcasts zu diversifizieren (z. B. durch die Nutzung von IK- oder Bürositzungen für Interviews mit Genoss:innen). Das bedeutet, dass wir in Audio-/Videoausrüstung investieren, bestimmte Beiträge in sozialen Netzwerken sponsern, um unsere Webseiten bekannt zu machen usw.
Die Form:
In der letzten Phase wird es darum gehen, die grafische Identität unserer Hauptseiten zu überarbeiten, um etwas zu schaffen, das visuell ansprechend, kohärent und sofort als Teil derselben internationalen Organisation erkennbar ist und das die Veröffentlichung von Videos und Fotos auf allen Seiten ermöglicht usw. Diese Phase sollte sich an den bestehenden Webseiten orientieren, damit die bisherigen Bemühungen nicht verloren gehen. Parallel könnte auch die grafische Gestaltung der gedruckten Zeitschrift Inprecor erneuert werden, so dass sie mit der neuen Version der Webseiten übereinstimmt.
Der Auftakt zu alldem wird die Durchführung eines Seminars zu unserer Presse im IIRE Amsterdam vor dem IK 2026 sein, um eine eingehendere Diskussion auf dem IK möglichen zu machen. Ziel des Seminars ist es, Genoss:innen zusammenzubringen, die bereit sind, sich für diese Aufgaben zu engagieren, und das Know-how der verschiedenen Sektionen zur Presse (Print, Web, soziale Netzwerke) zu bündeln. Dieses Treffen soll es möglich machen, die Koordinierung zwischen den nationalen Sektionen stärken und die Genoss:innen motivieren, in Redaktionskomitees mitzuarbeiten. Es soll auch dazu dienen, gemeinsam über die kollaborativen Werkzeuge nachzudenken, die eingesetzt werden sollen, um die Nutzung derselben Produktion in verschiedenen Sprachen zu erleichtern (Übersetzungen, Untertitlung von Videos, Teilen von Fotos usw.).
Die Internationale muss (organisatorische, personelle und finanzielle) Anstrengungen unternehmen, um in Übereinstimmung mit unseren Statuten diesen qualitativen Sprung bei der Verbreitung unserer Ideen zu tun:
„Das Internationale Komitee ist mittels von ihm benannter Strukturen für die Herausgabe der offiziellen Presse der Internationale verantwortlich – wenn möglich, in den drei Sprachen Englisch, Spanisch, Französisch –, in der die wesentlichen Resolutionen und Erklärungen der Leitungsgremien der Internationale, Artikel und Dokumente über internationale Ereignisse und das Leben der Sektionen veröffentlicht und internationale Kampagnen aufgegriffen werden.“ (Art. 15 der Statuten der Vierten Internationale)
Es sollte eine gegenseitige Stärkung unserer nationalen und internationalen öffentlichen Äußerungen geben, mit einer gegenseitigen Bekanntmachung von Webseiten, Veröffentlichungen in sozialen Medien, Austausch von Artikeln etc. Von unseren Leitungsmitgliedern auf nationaler Ebene haben viele ein weit größeres Publikum als unsere internationalen Publikationen – dies sollte genutzt werden, um Artikel, Erklärungen usw. der Internationale zu fördern.
Buchveröffentlichungen
Mit Büchern, die von Socialist Resistance und dem IIRE gemeinsam verlegt worden sind, haben wir eine englischsprachige Publikationstätigkeit entwickelt; dabei kann das IIRE Bücher auch in anderen Sprachen veröffentlichen, und es kommt vor, dass Socialist Resistance/Anti*Capitalist Resistance Bücher von spezifisch britischem Interesse veröffentlicht. Wir haben außerdem eine Vereinbarung mit einem Verlag in Großbritannien (Merlin Press) abgeschlossen, dadurch ist eine bessere Gestaltung und Verbreitung von Büchern sichergestellt, die gemeinsam verlegt werden. Außerdem haben wir bei der Veröffentlichung von Büchern, die von Genoss:innen geschrieben worden sind, mit Haymarket Books [USA] und der Historical Materialism Book Series zusammengearbeitet.
Unsere Genoss:innen in Italien und im Spanischen Staat verfügen ebenfalls über tragfähige Verlagsaktivitäten, im Falle des Spanischen Staats gibt es das Projekt, den Vertrieb der Bücher in Lateinamerika auszubauen. La Brèche [Frankreich] hat begonnen, wieder einige Schriften auf Französisch zu verlegen.
Es wäre wichtig, dass diese Aktivitäten sich gegenseitig befruchten und dabei zu helfen, die Werke unserer eigenen Genoss:innen international zu verbreiten. Eine der schwierigsten Hürden, die es zu überwinden gilt, ist die Übersetzung. Es gibt mehrere Bücher von Genoss:innen, die wir gerne in anderen Sprachen veröffentlichen würden. Die Übersetzungen von Büchern, die erschienen sind, geht auf Bemühungen von einzelnen Genoss:innen zurück.
Auf der Grundlage der Beiträge, die auf unseren Webseiten veröffentlicht werden, unserer Bücher und der Aktivitäten, die von dem IIRE [Amsterdam] organisiert werden, sollten wir versuchen, unsere Präsenz in den Räumen zu verstärken, in denen die marxistische Linke diskutiert: auf den Konferenzen der Zeitschrift Historical Materialism, insbesondere der jährlichen Konferenz in London einschließlich ihrer marxistisch-feministischen Abteilung, der Konferenz Socialism in den USA und anderen gelegentlich oder regelmäßig stattfindenden Konferenzen wie denen in Lateinamerika, die sich mit Trotzki und dem Trotzkismus befassen.
Unsere Statuten besagen:
Präambel
5. Die nationalen Sektionen stellen die organisatorischen Grundeinheiten der Internationale dar. Ziel jeder nationalen Sektion ist es, alle Kräfte zu vereinen, die unsere gemeinsamen Ziele teilen, um eine revolutionäre marxistische Massenpartei aufzubauen, die in der Lage ist, eine entscheidende Rolle im Klassenkampf des Landes hin zu einem Sieg des Sozialismus zu spielen. Die Entwicklung ihrer nationalen Sektionen ist das Mittel, mit dem die Vierte Internationale ihr emanzipatorisches Ziel zu erreichen sucht, denn eine internationale Organisation kann in einer Revolution nicht das Handeln einer nationalen Sektion ersetzen oder an deren Stelle treten.
Kapitel I: Sektionen
Artikel 1 ‒ Die Internationale besteht aus nationalen Sektionen, die die in der Präambel zu ihren Statuten dargelegten Grundsätze anerkennen, an ihren Aktivitäten und ihrem organisatorischen Leben beteiligen und die vereinbarten Finanzbeiträge zahlen. Die nationalen Sektionen sind in der Realität der Klassenkämpfe ihrer Länder verwurzelt und bauen gleichzeitig gemeinsam die Internationale auf, auch indem sie ihr Personen und Mittel zur Verfügung stellen. Die Beiträge, die an die Internationale zu zahlen sind, werden unter Berücksichtigung der ihren zur Verfügung stehenden Mittel mit den Sektionsleitungen vereinbart.
Die Internationale existiert durch die nationalen Sektionen und deren aktive Teilnahme an den Treffen, Schulungen und anderen Aktivitäten.
Sie werden über diese Aktivitäten durch Rundschreiben informiert, die unter der Verantwortung des Büros per E-Mail an ihre Mitglieder des Internationalen Komitees und an die Adressen der nationalen Leitungen geschickt werden. Die nationalen Leitungen müssen daher sicherstellen, dass diese Rundschreiben beachtet werden, die Empfängeradressen auf dem neuesten Stand gehalten werden, dass ihr Inhalt den jeweiligen Leitungsgremien zur Kenntnis gebracht wird und dass Genoss:innen vorgeschlagen werden, die im Rahmen des Möglichen an den Aktivitäten teilnehmen.
Ebenso sollten die verschiedenen regionalen und themenbezogenen E-Mail-Listen beachtet und die Möglichkeit des Informationsaustauschs genutzt werden, um das internationalistische Bewusstsein aller unserer Genoss:innen zu entwickeln.
Die Online- und gedruckten Veröffentlichungen der Internationale sind auf die Bemühungen der Sektionen angewiesen, Artikel zu liefern und sie zu verbreiten, indem sie in ihren eigenen Veröffentlichungen auf die Webseiten, Facebook-Seiten und Twitter-Feeds der internationalen Veröffentlichungen hinweisen.
Auch die Finanzierung der Internationale ist ein Ergebnis der Beiträge der Sektionen. Die Zahlung direkter Beiträge ist von entscheidender Bedeutung, damit die Internationale selbst über die Mittel verfügt, um einen (sehr begrenzten) zentralen Apparat aufrechtzuerhalten und zu versuchen, die Sektionen zu unterstützen, die sie für die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen benötigen. Es gibt keinen fixen Beitragssatz ‒ im Budget der Sektionen sollte dieser Posten Priorität erhalten.
Die Sektionen tragen auch zur Finanzierung der Internationale bei, indem sie die Reisekosten und Teilnahmegebühren für ihre eigenen Genoss:innen übernehmen, die an internationalen Treffen und Schulungen teilnehmen.
Direkte Beiträge kommen im Wesentlichen aus den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern (die auch die Finanzierung ihrer Teilnahme an Sitzungen in vollem Umfang tragen), während wir die Sektionen aus dem globalen Süden bitten, mindestens 50 % ihrer Reise- und Teilnahmegebühren als ihren Beitrag zu übernehmen.
Artikel 3‒ Damit die Internationale wirksam sein kann, sollten die Revolutionärinnen und Revolutionäre, die sich mit der Vierten Internationale identifizieren, in den jeweiligen Ländern in einheitlichen Rahmen handeln. Deshalb müssen die Mitglieder der Internationale so agieren, dass die Einheit innerhalb einer vereinigten Sektion der Internationale ermöglicht wird.
In den letzten Jahren haben wir zunehmend erlebt, dass sich unsere Sektionen gespalten haben, meist wegen der nationalen Ausrichtung, wobei alle Seiten in der Vierten Internationale bleiben möchten.
Daher hatten wir zwei oder mehr Organisationen in demselben Land als Mitgliedergruppen anzuerkennen und sie zusammen als Sektion zu betrachten. Dies geschah mit dem Ziel, die Genoss:innen so weit wie möglich in einem gemeinsamen Rahmen zu halten, der, wie wir hoffen, letztendlich die Wiederherstellung einer vereinigten Sektion ermöglichen wird. In solchen Fällen sollte dieses Ziel eine Konstante in den Aktivitäten der Organisationen bleiben, und es sollten Aktivitäten wie gemeinsame Publikationen, Schulungen, öffentliche Versammlungen als Viert-Internationalist:innen gesucht werden. Das Endziel sollte die Herausbildung einer gemeinsamen Orientierung in der nationalen Politik sein, die Grundlage für die Wiedervereinigung der Sektion sein sollte.
Die Mandatskommission sollte diese Fälle auf jedem Weltkongress prüfen, um zu beurteilen, inwieweit diese Verpflichtung weiterhin gegeben ist und ob dieser Status beibehalten werden sollte.
Auf jedem Kongress überprüft die Mandatskommission in jedem Fall den Status jeder Organisation und ob sie die Kriterien für die Anerkennung weiter erfüllt. In bestimmten Fällen kann eine spezielle Kommission des Kongresses gebildet werden, um diese Arbeit zu erledigen und Empfehlungen abzugeben. Die Mandatskommission und etwaige spezielle Kommissionen erstatten dem Kongress Bericht, der über ihre Empfehlungen abstimmt, in Übereinstimmung mit den Statuten, in denen es heißt: „Bei Fragen, die die nationalen Sektionen angehen, dient der Weltkongress als letzte Berufungs- und Beschlussfassungsinstanz.“ [Artikel 9]
In den Statuten ist zweierlei weiterer Status vorgesehen.
Artikel 7‒In Anerkennung der Tatsache, dass es unter besonderen Bedingungen Organisationen geben kann, die die Vierte Internationale unterstützen, die aber noch nicht dazu imstande oder bereit sind, die Verantwortung einer Sektion zu übernehmen, kann der Weltkongress oder das von ihm gewählte Internationale Komitee diesen Gruppen den formellen Status von sympathisierenden Organisationen gewähren. Die sympathisierenden Organisationen müssen die Positionen veröffentlichen und ihre Presse verbreiten, die internen und nach außen gerichteten Aktivitäten der Vierten Internationale unterstützen und sich daran beteiligen und regelmäßig Beiträge an die Vierte Internationale zahlen.
Repräsentantinnen und Repräsentanten von sympathisierenden Organisationen werden zu den Sitzungen des Internationalen Komitees und des Weltkongresses eingeladen; sie haben dort Rederecht und das Recht auf Abgabe von beratenden Stimmen, sofern die Organisation das Kriterium der Beitragszahlung erfüllt hat.
Das Ziel des formalen Status einer sympathisierenden Organisation ist es, eine Brücke zur Entwicklung von nationalen Sektionen in den betreffenden Ländern zu schlagen.
Artikel 8‒ Organisationen, die die Perspektive des Kampf der Internationale teilen, ihr aber nicht formell beitreten möchten, können den Status eines „permanenten Beobachters“ erhalten. Dieser Status ermöglicht es ihnen, mit Rederecht, aber ohne Stimmrecht an für die jeweilige Organisation festgelegten Sitzungen von Leitungsgremien teilzunehmen.
Das Internationale Komitee (IK) ist das Leitungsgremium der Internationale, das auf dem Weltkongress auf Vorschlag der verschiedenen nationalen Delegationen gewählt wird. Wir haben in den letzten Jahren beschlossen, alle unsere nationalen Organisationen zu repräsentieren. Die Durchführung eines solchen Treffens ist ein großer logistischer und finanzieller Aufwand, zu dem wir uns entschlossen haben, um eine horizontale internationale Führung aufzubauen und nicht, wie es bei anderen internationalen Strömungen der Fall ist, eine Internationale, die von einer einzigen nationalen Organisation dominiert wird. Online-Treffen sind zwar eine wertvolle Ergänzung zu persönlichen Treffen, ermöglichen jedoch nicht die gleiche Qualität des formellen und informellen Austauschs wie physische Treffen. Darüber hinaus ist die Arbeit in Kommissionen oder kleineren Gruppen aufgrund der Zwänge, die sich aus Zusammentreffen in verschiedenen Zeitzonen ergeben und die die verfügbare Zeit stark einschränken, nicht möglich. Daher bleibt die jährliche physische Sitzung des IK eine Priorität.
Die Zusammensetzung des IK kann bei den jährlichen Sitzungen geändert werden, da die nationalen Organisationen das Recht haben, die gewählten Mitglieder (mit Zustimmung des betreffenden gewählten Mitglieds) vorübergehend oder dauerhaft zu ersetzen. Dies kann es auch in normalen Zeiten (abgesehen von der Pandemie, die bedeutet, dass wir zwischen Februar 2019 und Oktober 2023 keine physische Sitzung hatten) erschweren, dass sich ein kollektives Team des IK als Ganzem oder in Gestalt seiner Kommissionen bildet, die im Wesentlichen aus Mitgliedern des IK bestehen.
Bei der Zusammensetzung des Internationalen Komitees gilt die allgemeine Regel, dass es bei zwei oder mehr Mitgliedern aus derselben Organisation eine Parität Frauen/Männer gibt (und nicht zwei Männer) und dass es bei der Zusammensetzung des Gremiums als Ganzem Bemühungen geben muss, das Ziel der Parität zu erreichen. Hierfür sind die Nominierungskommission [des Weltkongresses], die mit den Organisationen Gespräche über ihre Nominierungen führt, und die nationalen Organisationen verantwortlich, wenn sie ihre Mitglieder [im IK] für einzelne Sitzungen oder dauerhaft ersetzen.
Protokolle der Tagungen des Internationalen Komitees werden an die nationalen Organisationen geschickt, um nicht nur über die gefassten Beschlüsse zu informieren, sondern auch darüber, wer anwesend war, wie hoch die Beteiligung an den verschiedenen Diskussionen war usw. Die Weitergabe des Inhalts von Diskussionen, die zu Beschlüssen führen oder auch nicht, ist über die Veröffentlichung von Texten eine der Aufgaben der Webseite der Internationale; dies geschieht aber auch durch Berichte von IK-Mitgliedern auf eine Art und Weise, die für die jeweilige Organisation geeignet ist.
Das Büro ist ein ausführendes Organ, das aus den Reihen des IK gewählt wird. Es setzt sich vorwiegend aus Genoss:innen aus den großen Sektionen der Internationale zusammen, ihm gehören auch Genoss:innen an, die wichtige laufende Aufgaben der Internationale übernehmen, insbesondere für unsere externen Publikationen und unsere Bildungsarbeit. Die Genoss:innen, die in das Büro gewählt worden sind, haben die Zustimmung und Unterstützung ihrer nationalen Leitungen, sie sind keine isolierten Individuen.
Seit 2010 bemühen wir uns darum, regelmäßig Sitzungen des Büros (zwei- oder dreimal pro Jahr) mit der Teilnahme von Genoss:innen von allen Kontinenten durchzuführen, auch wenn der Anteil der westeuropäischen Genoss:innen weiter überwiegt. Die Einführung von Online-Sitzungen während der Pandemie hat uns häufigere Sitzungen ermöglicht und uns zu der Überlegung veranlasst, aus Kosten- und Zeitgründen weniger Präsenzsitzungen abzuhalten und diese mit Online-Sitzungen zu kombinieren.
Um die Beziehungen zwischen der Tätigkeit des Büros und den Sektionen zu verstärken, haben wir damit begonnen, nach den Bürositzungen ein Rundschreiben zu versenden, in dem die Diskussionen und ggf. Beschlüsse erläutert werden.
Seit 2018 haben wir auch ein erweitertes Sekretariat des Büros, das ebenfalls von Online-Sitzungen profitiert und in das vor kurzem auch Genoss:innen aus Lateinamerika integriert werden konnte. Das Sekretariat kümmert sich um alle laufenden Angelegenheiten, entweder direkt oder indem es sie an die geeigneten Stellen weiterleitet. Es bereitet die Bürositzungen und weitgehend auch die Tagungen des IK vor und sorgt dafür, dass die Beschlüsse umgesetzt werden.
Kollektives Arbeiten sowohl des Büros als auch des Sekretariats ist jedoch nach wie vor schwach entwickelt, da es zwischen den Sitzungen nicht immer möglich ist, schnell und kollektiv zu reagieren, nur wenige Genoss:innen sind in der Lage gewesen, kontinuierlich Aufgaben zu übernehmen oder sich über die Teilnahme an den Sitzungen hinaus zu engagieren. Nur sehr wenige unserer nationalen Organisationen verfügen über Hauptamtliche, so dass die überwiegende Mehrheit der Genoss:innen, die auf internationaler Ebene Verantwortung übernehmen, dies mit nationalen Leitungsaufgaben sowie bezahlter Arbeit kombinieren, sofern sie nicht bereits im Ruhestand sind.
Wir müssen die Möglichkeit prüfen, mehr Personalkosten aufzubringen, um es anderen Genoss:innen zu ermöglichen, auf Voll- oder Teilzeitbasis als politische Hauptamtliche zu arbeiten, sowie die Mittel überprüfen, die unsere Sektionen beisteuern können …
Die Frage der Erneuerung unserer Leitungsgremien ‒ ihrer Verjüngung und Feminisierung ‒ muss auf allen Ebenen ein Thema sein. Dies ist eine besonders schwierig zu bewältigende Herausforderung für die internationale Leitung, wo alle Faktoren, die einer vollen Beteiligung von jüngeren Genoss:innen, von Genossinnen und anderen entgegenstehen, besonders stark sind. Darüber hinaus gibt es bei den Ländern, die keine der drei Arbeitssprachen der Internationale verwenden, das Hindernis, dass eine Fremdsprache gut beherrscht werden muss.
Die Bemühungen um Simultanübersetzungen bei unseren Leitungstreffen ist daher von politischer Bedeutung. Dies ist eine große organisatorische Aufgabe, es ist erforderlich, dass eine Reihe von Genoss:innen diese Arbeit freiwillig leisten. Diese Schwierigkeit stellt ein Hindernis für die Organisierung von regelmäßiger stattfindenden Sitzungen von Leitungsgremien, Kommissionen usw. dar. Sie würde noch größer werden, würden weitere Arbeitssprachen hinzukommen; alle Vorschläge hierzu müssen von den betreffenden Organisationen umgesetzt werden.
Eine starke regionale Koordinierung stärkt die Internationale als Ganze und ermöglicht es einem breiteren Netzwerk von Genoss:innen, in einem internationalistischen Rahmen zu diskutieren, und unseren Organisationen, sich in ihren Regionen gegenseitig in ihrer politischen Tätigkeit zu unterstützen, indem sie spezifische Kampagnen durchführen, Redner:innen für öffentliche oder interne Veranstaltungen austauschen und damit unsere eigenen Organisationen stärken... Solche Aktivitäten sollten auch dazu beitragen, Beziehungen zu anderen Organisationen in der Region zu entwickeln. Die Fähigkeit der Internationale, Organisationen aus anderen Traditionen anzuziehen, ist ein entscheidender Bestandteil beim Aufbau einer offenen und revolutionären marxistischen Internationale, was unser Ziel ist. Wir haben in dieser Hinsicht wichtige Fortschritte gemacht, vor allem, aber nicht nur in Asien, und das ist eine Perspektive, in der wir weiterarbeiten müssen.
Unsere kontinentalen E-Mail-Listen sind ein Forum für den Austausch zwischen den Sektionen. Wir sollten unsere Organisationen dazu anhalten, eine Genossin oder einen Genossen (oder mehrere) damit zu beauftragen, diese Listen im Blick zu behalten, damit sie sowohl geeignetes Material senden als auch Material teilen, das sie darüber bekommen haben.
Regionale Treffen sind ein entscheidender Schritt beim Aufbau solcher regionalen Koordinierungen. Online-Treffen sind nützlich, aber wie auf allen anderen Ebenen sind physische Treffen unersetzlich, um die politischen und menschlichen Verbindungen aufzubauen, die ein internationalistisches Verständnis unter unseren Genoss:innen entwickeln.
Es ist wichtig, dass Genossinnen (und jüngere Genoss:innen) zur Teilnahme an diesen Treffen ermutigt werden. Die Delegationen sollten gemischt (paritätisch) sein, und mit diesen Treffen sollten gesonderte Frauenkommissionen oder –gruppen kombiniert werden. Ziel sollte es sein, regionale Frauenkommissionen zu bilden, um unsere Frauenarbeit und die internationale Frauenkommission zu verstärken, die asiatischen Genossinnen haben damit angefangen.
In der Vergangenheit haben wir spezielle Treffen der europäischen und lateinamerikanischen Politischen Büros und die Manila-Schule für die Region Asien organisiert. Inzwischen haben wir die Praxis der regionalen Treffen im Rahmen der IK-Tagungen entwickelt, die insbesondere die europäischen PB-Treffen ersetzt haben, während einige lateinamerikanische Treffen durchgeführt worden sind und die Schulung für die asiatische Region bis 2019 fortgesetzt worden ist. Eine neue Sitzung der „Asia School“ ist für 2024 vorgesehen.
Es sind zwei Probleme genannt worden: a) während der IK-Tagungen gibt es nicht genügend Zeit für regionale Treffen; b) es ist nicht möglich, auf dieser Ebene weitere Genoss:innen als internationalistische Kader zu entwickeln (nur in einem sektoralen Rahmen, über Kommissionen).
Die politische Initiative für die regionale Koordinierung muss von den nationalen Organisationen selbst ausgehen; es muss aber auch eine spezifische und ständige Aufgabe der Genoss:innen aus den verschiedenen Regionen im Büro sein, für regionale Koordinierungskomitees zu sorgen.
Unsere themenbezogenen Kommissionen sollten bei der Entwicklung unserer Überlegungen zu programmatischen Fragen sowie bei der Ausarbeitung von allgemeinen Leitlinien für die Aktivität unserer Organisationen zu den verschiedenen Fragen eine entscheidende Rolle spielen. Die internationale Leitung stützt sich auf ihre Beiträge, um ihre Entschließungen zu bereichern oder um spezifische Entschließungen vorzuschlagen.
Wir befinden uns in einem Widerspruch zwischen dem Wunsch, stabile Gremien aufzubauen, die diese politische Ausarbeitung kontinuierlich vornehmen, und dem Wunsch, kontinuierlich neue Genoss:innen zu integrieren und eine organische Beziehung zu den Leitungsgremien aufrechtzuerhalten. Einige Kommissionen (Ökologie, LGBTI) werden auf Vorschlag der nationalen Organisationen gewählt, die Frauenkommission ist die Versammlung der Genossinnen, die dem IK angehören, die Arbeitsgruppen für die Organisation des in jedem zweiten Jahr stattfindenden Seminars benennen. Die Antirassismus-Kommission, die während der Pandemie ins Leben gerufen wurde, ist nicht wirklich in Gang gekommen; sie sollte wiederbelebt werden und die antifaschistische Arbeit einbeziehen. Andere Kommissionen wie die für den Bildungsbereich oder die Ökonomiekommission (die wiederzubeleben wäre) sind ebenfalls ins Stocken geraten.
Wir sollten bei jeder Kommission die beste Option in Bezug auf Zusammensetzung und Arbeitsweise prüfen.
Das jährliche Treffen der Frauenkommission während der IK ist ein sehr wichtiger Moment. Sie muss jedoch durch weitere Treffen im Laufe des Jahres ergänzt werden (Online- oder hybride Treffen).
Es muss eine besondere und ständige Aufgabe der Genoss:innen des Büros sein, das Funktionieren dieser Kommissionen in Zusammenarbeit mit anderen Genoss:innen im IK und in den Sektionsleitungen, die für die betreffenden Arbeitsbereiche zuständig sind, sicherzustellen.
Wir können gehaltvolle und produktive Seminare abhalten, aber es gibt zu wenig schriftliche Produktion in Form von Artikeln und anderen Veröffentlichungen, in denen unsere Auffassungen zum Ausdruck kommen. Die Motivationen und Prioritätensetzungen einzelner Genoss:innen gehen vor ‒ unsere Kommissionen sollten planen, Genoss:innen benennen und kollektive Ausarbeitungen fördern.
Wir müssen Wege finden, um den Genoss:innen mehr von unserem Archivmaterial ‒ nicht nur die schriftlich vorliegenden Resolutionen, sondern auch die Artikel, Plakate, Videos ‒ zur Verfügung zu stellen.
Unsere Schulungsaktivitäten werden in erster Linie über das Amsterdamer Institut organisiert, zusammen mit dem Institut in Manila und dem Institut in Islamabad. Es ist vorgeschlagen worden, auch in Lateinamerika (Brasilien) ein IIRE zu gründen, wir unterstützen und beteiligen uns an diesen Bemühungen, wenn die Bedingungen reif sind.
Unsere Bildungseinrichtungen haben hauptsächlich zwei Ziele: einerseits sollen sie unseren eigenen Genoss:innen internationale Schulungen zu ermöglichen, die über das hinausgehen, was auf nationaler Ebene angeboten werden kann, und andererseits sollen sie eine Plattform zu sein, um durch offene Seminare, Publikationen usf. unsere Präsenz als Denkströmung in der globalen marxistischen Linken auszubauen.
Die Durchführung von internationalen Schulungstreffen in Präsenz ist eine wertvolle Ressource, um Kader mit einer internationalistischen Perspektive auszubilden. Die Erfahrung, mehrere Wochen lang mit Genoss:innen, die aus der ganzen Welt zusammenkommen, zu leben und zu diskutieren, ist vielfach entscheidend für die Aneignung eines tiefen Engagements für den revolutionären Internationalismus. Die Sektionen sollten die internationalen Schulungen als Gelegenheit sehen, nicht nur sich selbst, sondern auch die Vierte Internationale auf internationaler Ebene aufzubauen. Die Jugendschulungen und die Ecosocialist Schools des IIRE Amsterdam gehören zu den wichtigsten Aktivitäten der Vieren Internationale auf internationaler Ebene. Durch die Organisierung einer jährlichen Asian Regional School hat das IIRE Manila eine bedeutende Rolle beim Aufbau der Vierten Internationale vor allem im südostasiatischen Raum gespielt.
In den letzten Jahren ist festzustellen gewesen, dass das Niveau politischer Schulung der Genoss:innen, die die Kurse besuchen, zunehmend uneinheitlicher wird. Einige haben vielleicht jahrzehntelange Erfahrung mit marxistischen Lektüren und Diskussionen, während andere in unserer Strömung neu sind. Dies hat dazu geführt, dass wir in unseren Schulungsaktivitäten eine allgemeine Einführung in unsere Ideen und Strategien zu geben versuchen, um mit der Herausforderung umzugehen, dass sie für Genoss:innen mit unterschiedlichem Hintergrund nützlich sein sollen.
Es ist jedoch ein Rückgang der Teilnehmerzahlen festzustellen gewesen. Während das Team der Institute und die thematischen Kommissionen für die Organisation der Schulungen und Seminare verantwortlich sind, liegt es in unserer gemeinsamen Verantwortung, Teilnehmer:innen zu finden und Ressourcen für einen guten Ablauf der Schulungen und Seminare zu aufzutun.
Die Sektionen sollten eine aktivere Haltung einnehmen, wenn es darum geht, Kandidat:innen für die Schulungen zu entsenden, und mehr Informationen über ihren Schulungsbedarf zu liefern. Sie sollten sich auch nicht wegen finanzieller Zwänge zurückhalten, da wir Sektionen, die Kandidat:innen für die Teilnahme an Schulungen und Seminaren haben, aber die Kosten für den Aufenthalt und die Reisen nicht aufbringen können, kollektiv unterstützen können.
Es wird auch immer schwieriger, Referent:innen zu finden und unseren Referentenpool zu verjüngen. Darüber hinaus finden die unsere internationalen Schulungen und Seminare in Amsterdam meistens in den drei Sprachen der Vierten Internationale statt, und wir haben Schwierigkeiten, freiwillige Dolmetscher:innen für unsere Aktivitäten zu finden. Wir bitten die Sektionen, Referent:innen für die verschiedenen Themen der Schulen vorzuschlagen und uns bei der Suche nach Dolmetscher:innen zu helfen.
Unser zweites Ziel ist, wie bereits erwähnt, unsere Präsenz als Denkrichtung im globalen Spektrum der marxistischen Linken auszubauen. Wir müssen unser Publikationsprogramm weiterentwickeln und es besser mit den Publikationsprogrammen der nationalen Organisationen koordinieren. Bislang werden unsere Schulungen und Seminare nicht öffentlich angekündigt. Sie richten sich speziell an Mitglieder der Vierten Internationale und Genoss:innen aus ihrem Netzwerk. Wir glauben, dass wir durch das Angebot von kürzeren Kursen und Seminaren zu spezifischen Themen, die von Genoss:innen der Vierten Internationale organisiert und durchgeführt werden, aber der Linken in einem weiteren Sinn offenstehen, mehr Menschen für die Vierte Internationale interessieren und unsere Position in breiteren Kreisen stärken können. Die Erfahrung mit den Jugendcamps zeigen, dass Menschen, die die Vierte Internationale durch ihre Aktivitäten im realen Leben kennenlernen, ein besseres Verständnis dafür haben, wer wir sind und was wir wollen.
Während der Pandemie haben wir die Möglichkeiten von Online-Schulungen ausgelotet und es geschafft, kürzere Online-Schulen und -Seminare zu organisieren. Auch wenn diese Online-Erfahrungen, insbesondere wenn sie in mehreren Sprachen mit Übersetzung stattfinden, die üblichen Präsenzschulungen und -seminare nicht ersetzen können, bei denen die Teilnehmenden nicht nur Vorträge und Debatten besuchen, sondern auch mehrere Wochen zusammenleben, möchten wir den Sektionen auch Online-Ressourcen zur Verfügung stellen.
Alle unsere Bildungsaktivitäten sollten als gemeinsame Arbeit zur Stärkung unserer Sektionen und der Internationale betrachtet werden. Dazu müssen wir sicherstellen, dass Informationen korrekt verbreitet werden, und wir sollten aktivere Wege zur Koordinierung und Organisation unserer internationalen Bildungsarbeit entwickeln. Genoss:innen, die in der Organisation der politischen Ausbildung ihrer jeweiligen Sektionen aktiv sind, werden ermutigt, sich mit dem IIRE in Verbindung zu setzen, um zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu stärken.
„Die Jugend muss die treibende Kraft unserer Revolution sein.“ (Che Guevara)
Die Bedeutung der Jugendarbeit für die Gewinnung junger Menschen und für die ständige Anpassung unseres Programms und unserer Aktivitäten an die Bedürfnisse einer sich verändernden Welt ist in unseren Resolutionen zum Parteiaufbau immer wieder betont worden. Angesichts des Tempos, in dem sich die Welt heute verändert, ist dies auf nationaler und internationaler Ebene umso mehr von Bedeutung.
Das Jugendcamp ist seit vierzig Jahren für unsere europäischen Sektionen eine wertvolle Erfahrung, um junge Genoss:innen anzuziehen und neue internationalistische Leitungskader für unsere Organisationen zu entwickeln. Es war in dieser Zeit die wichtigste öffentliche Aktivität der Vierten Internationale und eine außergewöhnliche Erfahrung als selbstorganisierte internationalistische Aktivität für junge Menschen. Die europäischen Sektionen müssen eine ernsthafte Diskussion darüber führen, wie sichergestellt werden kann, dass diese Initiative ein nützliches Instrument bleibt.
Die Möglichkeiten der Ausweitung der Koordinierung von Jugendarbeit und von Jugendkampagnen über die europäischen Organisationen hinaus sollten geprüft und entwickelt werden, um weitere regionale Koordinierungen und eine internationale Jugendkoordination zu schaffen.
Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene muss der Jugendarbeit und den Jugendinitiativen als Terrain der Ausbildung für unsere neuen internationalen Leitungskader Vorrang eingeräumt werden.
Dass die Vierte Internationale sich an aktiven internationalen Kampagnen beteiligen muss, ergibt sich sowohl aus objektiven Gründen der Notwendigkeit dieser Kampagnen als auch daraus, dass damit ihre Existenz und Nützlichkeit als internationale Strömung unter Beweis gestellt werden kann.
Wir initiieren internationale Solidaritätskampagnen über „Europe solidaire sans frontières“ (ESSF), direkt über unsere internationalen Webseiten oder indem wir eine Kampagne aufgreifen, die von einer unserer Sektionen gestartet worden ist. Außerdem ermutigen wir alle unsere Organisationen, bestimmte breit angelegte Kampagnen zu unterstützen. Vorschläge für Kampagnen können von unseren nationalen Organisationen, thematischen Kommissionen, regionalen Koordinierungen oder dem Büro oder dem IK ausgehen.
Allerdings stehen wir aufgrund der großen Vielfalt der organisatorischen Konfiguration unserer nationalen Organisationen vor Schwierigkeiten, Kampagnen in unserem eigenen Namen gemeinsam von der Internationale und nationalen Organisationen zu initiieren. In einer Reihe von Ländern sind unsere Genoss:innen nicht öffentlich in ihrem eigenen Namen als Sektion der Vierten Internationale aktiv. Wir können dieses Problem nur durch eine kohärente und gut koordinierte Förderung von Kampagnen und Aktivitätsthemen durch alle unsere Veröffentlichungen überwinden (was die in Abschnitt A genannten Punkte verstärkt). Unser Profil als offene aktionsorientierte Internationale, die die Präsenz und die Aktivitäten unserer Genoss:innen in den verschiedenen Ländern fördert, ist ein wertvolles Instrument für die Gewinnung von Mitgliedern.
Ein Thema für eine internationale Propagandakampagne, das weltweit relevant ist, ist möglicherweise die Frage der reproduktiven Rechte.
Eine Kampagne, die wir unmittelbar durchführen können, ist die zur Popularisierung und Bekanntmachung unseres „Manifests für eine ökosozialistische Revolution“. Zusätzlich zu seiner Veröffentlichung auf unserer Website wird es in gedruckter Form mindestens in den drei Arbeitssprachen der Internationale als Grundlage für öffentliche Versammlungen und Foren veröffentlicht und in sozialen Netzwerken usw. beworben werden.
Damit unsere Parteien effektiv sein können, müssen sie in der Lage sein, Genoss:innen zu gewinnen, zu schulen und zu halten, insbesondere diejenigen, die Opfer besonderer Unterdrückung sind, aber auch alle, die unter sozialer Ungleichheit leiden.
Wie Ernest Mandel gesagt hat: Das Leben in der bürgerlichen Gesellschaft kann keine Schule dafür sein, wie man ein proletarischer Revolutionär wird, d. h. dafür wie man ein anderes Verhalten in sein eigenes Bewusstsein aufnimmt und assimiliert. Wir brauchen Gegentendenzen und Gegengewichte zu der herrschenden Arbeitsteilung und den herrschenden Machtverhältnissen. Das haben wir 1991 in unserer Resolution „Positive action and partybuilding among women“ [3] dargelegt. Natürlich gibt es keine Patentrezepte, die überall, zu allen Zeiten und für alle Organisationsformen anwendbar wären.
Webseiten der Vierten InternationaleCuarta Internacional / Fourth International / Quatrième Internationale |
Wir bekräftigen, dass die Treffen nur von Frauen ein wichtiges und notwendiges Instrument für Genossinnen ‒ und andere, die unter patriarchalischer Unterdrückung leiden ‒ sind, um alle Formen dieser Unterdrückung zu verstehen, zur Sprach zu bringen und durch ihr Handeln im kollektiven Rahmen der Partei zu bekämpfen. Was die Gewinnung von Menschen anderer Hautfarbe für unsere Organisationen angeht, müssen wir nicht nur die Fremdenfeindlichkeit (Stereotype und Vorurteile) in unseren eigenen Reihen bekämpfen, sondern auch den Kampf gegen alle Formen von Rassismus in den Mittelpunkt unserer Schriften, Aktionen und Mobilisierungen stellen (und nicht als sekundären und/oder dem Klassenkampf untergeordneten Kampf betrachten) und die Themen, die sie am meisten betreffen (struktureller Rassismus, Polizeigewalt, internationale Solidarität mit Palästina), sondern auch mit den Herkunftsländern ihrer Migration oder Abstammung (insbesondere wenn es sich um ehemalige oder aktuelle Kolonien handelt) sowie die Frage der Dekolonisierung von Köpfen, Museen und öffentlichen Räumen einbeziehen. Schließlich müssen wir anerkennen, dass auch religiöse Minderheiten Opfer von Rassismus sind und dass Frauen frei über ihren Körper verfügen und sich kleiden dürfen, wie sie wollen, und ihre Religion ausüben oder nicht ausüben dürfen, indem sie einen Schleier tragen oder nicht. In allen Fällen kämpfen wir gegen ihre Ausgrenzung aus Schule, Beschäftigung und Beförderung, Freizeit und Sport.
Unsere Ziele sind nicht nur die Gewinnung von Frauen, rassifizierte Menschen und Jugendlichen oder das Erreichen bestimmter Ziele in Bezug auf die Anzahl von weiblichen Mitglieder oder ihre Beteiligung an unseren Leitungsgremien. Es geht auch darum sicherzustellen, dass die politische Arbeit unserer Genossinnen in vollem Umfang anerkannt wird und dass sie als zentrale Leitungskräfte unserer Organisationen Wertschätzung erfahren.
Unser Statut aus dem Jahr 2003 enthält nur sehr begrenzte Hinweise darauf, wie mit Fragen der sexistischen und sexuellen Gewalt umzugehen ist, auch wenn es die Bestimmung enthält, dass die internationale Berufungskommission als reines Frauengremium tagen kann. [4] Unsere nationalen Organisationen befinden sich in unterschiedlichen Stadien ihrer Diskussionen und Erfahrungen darüber, wie sie mit diesen Fragen umgehen. Vor allem in unseren Frauenseminaren und -schulungen gibt es viele Diskussionen und Beiträge, die uns helfen können, unseren gemeinsamen Rahmen in dieser Frage weiterzuentwickeln, ohne dass unseren Organisationen bestimmte Verfahren aufgedrückt werden.
Wir betrachten es als Grundprinzip, dass wir Frauen, die sich als Opfer von Gewalt bezeichnen, und/oder rassifizierten Genoss:innen, die sich als Opfer von sexistischer und fremdenfeindlicher Gewalt in allen Formen bezeichnen, zunächst einmal glauben; wir sorgen dafür, dass sie sich wohl fühlen, so dass sie weiter politisch aktiv sein können. Die Verfahren und Regeln, die wir anwenden, sind klar und transparent ‒ die Beschuldigten werden über die Anschuldigungen informiert, und die Opfer können sich frei äußern; oberstes Prinzip ist es, unserer Verpflichtung zur Bekämpfung von Unterdrückung treu zu bleiben und dabei Bedenken wegen des „Rufs der Partei“ beiseite lassen. Das Ziel unserer Verfahren ist, dass sich Frauen und alle Genoss:innen, die Opfer besonderer Unterdrückung sind, in unseren Parteien wohlfühlen und dass es einen kontinuierlichen Bildungsprozess für alle Genoss:innen gibt.
Das Ausmaß, in dem wir in der Lage sind, der gesellschaftlichen Dynamik des Ausschlusses von Frauen, jüngeren Menschen, Menschen mit geringerer formaler Bildung von politischer Aktivität und von Leitungen entgegenzuwirken und darauf zu achten, dass sie sich in unseren Organisationen wohlfühlen, wird entscheidend sein für unser Ziel, Organisationen aufzubauen, die ein wirkliches Gewicht im Klassenkampf im weitesten Sinne, dem Kampf gegen alle Formen von Ausbeutung und Unterdrückung, haben können.
Im Anschluss an diesen Weltkongress werden wir eine E-Mail-Liste für Genoss:innen mit Behinderungen einrichten und die Mitgliedsorganisationen bitten, dem Büro die Namen derjenigen Genoss:innen mitzuteilen, die an einer Teilnahme interessiert sind. Wir bitten diese Genoss:innen außerdem, gemeinsam mit dem Büro die Möglichkeit einer Online-Sitzung zu erörtern, um Erfahrungen aus ihrer Arbeit in ihren jeweiligen Ländern auszutauschen und Wege zu finden, wie die Berichterstattung über Behindertenpolitik in unseren Medien verbessert werden kann.
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Diese Resolution ist von dem 18. Weltkongress der Vierten Internationale mit 106 Stimmen dafür, 14 dagegen, 1 Enthaltung und 9 Nichtteilnahmen angenommen worden. |
Dieser Artikel erschien in der Online-Ausgabe von die internationale Nr. 6/2025 (November/Dezember 2025) (nur online). | Startseite | Impressum | Datenschutz