Ökologie

Wertloses Wertgesetz

 

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Die von Wirtschaftsfachleuten bemühten Zahlenspiele zur Errechnung des Preises von Dingen, die keinen Tauschwert besitzen (menschliches Leben, Ökosysteme) und ihre Bemühungen, das Ganze als „Ethik“ darzustellen, zeigen, dass sich das Wertgesetz immer weniger eignet, den gesellschaftlichen Reichtum zu messen.

In der Art und Weise, wie sogenannte „schwierige ethische Probleme“ behandelt werden, liefert der Stern-Review dafür zahlreiche Beispiele. Auf S. 156 verweisen die AutorInnen auf Studien, in denen die Kosten der Erwärmung um 33 oder sogar 50 Prozent höher angesetzt werden, um die Folgen für die Dritte Welt korrekter einzubeziehen. Ohne diese Korrekturen würden die Klimakatastrophen in diesen Regionen von ÖkonomInnen gar nicht wahrgenommen, sondern gingen im globalen Wachstum unter … Ein anderes Beispiel (S. 140): Um die Kosten einer möglichen Umsiedlung von 200 Millionen Menschen zu beziffern, multipliziert Stern deren durchschnittliche Einkommen mal drei. Warum mal drei, wo doch die Mehrheit der Betroffenen alles verlieren und viele sterben würden?


Dieser Artikel erschien in Inprekorr Nr. 428/429 (Juli/August 2007).