Ein systematisches Programm der Wärmedämmung aller Gebäude könnte die Emissionen in diesem Bereich beträchtlich senken (40% und mehr); zugleich würde es das Wohlbefinden und die Kaufkraft steigern, Arbeitsplätze schaffen und wäre im Vergleich zur Erdölförderung sozial konkurrenzfähig. Aber diese Argumente des gesunden Menschenverstands überzeugen nicht die Unternehmer, weil sie auf sozialem Nutzen und auf Bedürfnissen basieren und nicht auf Profit und kaufkräftiger Nachfrage. Um die Unternehmen mit Marktmechanismen anzulocken, und im Namen des Realismus, werden wieder neue Fördermittel zur Steigerung der Energieeffizienz vorgeschlagen. Zusammen mit entsprechenden Baunormen könnten solche Maßnahmen eventuell eine Wirkung in einigen Bereichen haben, aber es ist doch zweifelhaft, ob ihre Wirkung auf die globalen Emissionen ausreichend wäre. In den entwickelten Ländern hat es an Prämien und Steuervorteilen in den letzten dreißig Jahren nicht gemangelt (ganz abgesehen von dem Anreiz, den die gestiegenen Erdölpreise ausmachen), aber die Nachfrage nach fossilen Energieträgern hat sich trotzdem nicht verringert. Mehr noch stellt sich das soziale Problem der Auswirkungen auf die Wohnkosten, vor allem für die Mieter. Im Wohnbereich setzt wie anderswo eine wirklich wirksame Energiepolitik drei Dinge voraus:
Öffentliche Initiativen auf Grundlage dieser Prinzipien könnten auf allen Ebenen ergriffen werden, auch auf lokaler, und erheblich dazu beitragen, Befriedigung von Bedürfnissen und Kampf für das Klima einander näher zu bringen. Nur sie erlauben es, Konzept vom „Positivenergiehaus“ [das Energie sogar noch liefert, statt sie zu verbrauchen – d.Üb.] schnell und in großem Maßstab zu konkretisieren
Dieser Artikel erschien in Inprekorr Nr. 428/429 (Juli/August 2007).