Vortrag von Helmut Dahmer zum Thema „Die faschistische Bedrohung gestern und heute − Was nun?“ [Helmut Dahmer]
Seit Ende des letzten Weltkrieges war die Bedrohung, die von einer aktiven, aggressiven und fast überall wachsenden extremen Rechten ausgeht, noch nie wieder so aktuell wie heute. [Giorgos Mitralias]
Zurecht sind alle gewerkschaftlichen und politischen Organisationen, die sich positiv auf den Antifaschismus beziehen, beunruhigt über die inzwischen feste Etablierung rechtsextremer Bewegungen und die Umtriebe neofaschistischer Gruppierungen in der politischen Landschaft zahlreicher europäischer Länder. Aber lässt sich deswegen bereits sagen, dass der Faschismus an unsere Pforten klopft? [Alain Bihr]
Ein Gespenst geht Anfang des 21. Jahrhunderts (wieder) um die Welt: das Gespenst des Faschismus. Diese Metapher soll unterstreichen, dass der Faschismus in der Tat ein Heimkehrer ist, der in die zeitgenössische Welt zurückkehrt, nachdem man naiverweise angenommen hat, dass er nach der militärischen Niederlage Nazideutschlands 1945 klinisch tot war. [Ugo Palheta]
Von Freitag, den 28. bis Sonntag, 30. Juni, findet in der Essener Grugahalle ein Bundesparteitag der AfD statt. Dort will sie sicherlich ihren Erfolg bei den Wahlen zum EU-Parlament abfeiern. Bis dahin müssen wir alles tun, um ihnen das zu vermiesen. intersoz.org
Erklärung der ISO intersoz.org
Die radikal rechte „Alternative für Deutschland“ (AfD) erlebt gegenwärtig bei den Wahlumfragen ein Allzeithoch, sowohl in den Ost- als auch in den West-Bundesländern. [Thies Gleiss]
Der Hype um die AfD scheint vorerst vorbei zu sein. Die Partei wird von mehr oder weniger scharfen Fraktionskämpfen erschüttert, wie der Parteitag in Kalkar im Herbst 2020 und der Parteitag in Dresden vom 9.–11. April 2021 gezeigt haben. [Paul B. Kleiser]
Dass alle Parteien auf das Thema Migration setzten, hat nur einem genutzt: Geert Wilders. Auch die radikale Linke wurde halbiert. [Alex de Jong]
Während das wichtigste Thema der Wähler*innen das Gesundheitswesen war und die Klimakatastrophe immer deutlicher wurde, gelang es einer aggressiven Rechten mit Hilfe einer passiven, ideenlosen Sozialdemokratie, den Wahlkampf mit Diskussionen über Kriminalität zu dominieren und einen Zusammenhang zwischen Einwanderung und Kriminalität zu behaupten. Das Ergebnis war ein scharfer Rechtsruck. Diese Verschiebung macht sich besonders innerhalb des rechten Blocks bemerkbar. [Kjell Östberg]
Wenn die Lage so bedrohlich ist, dass die kleinen Leute Meloni und die Erben des Faschismus als Lösung für ihre Probleme ansehen, dann liegt die Verantwortung auch bei denen, die keine kollektive Gegenwehr gegen die Unternehmer und die Regierung organisiert haben. [Sinistra anticapitalista]
Nachdem rechte bzw. rechtsextreme Koalitionen bei den letzten Parlamentswahlen in Schweden und Italien gewonnen haben, hat der Aufstieg der extremen Rechten auf den politischen Seiten der europäischen Tageszeitungen in den letzten Monaten Schlagzeilen gemacht. Christophe Aguiton, intersoz.org
Das Drama der deutschen Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert ist von zwei Eckdaten bestimmt – der Unterdrückung der sozialistischen Weiterentwicklung der Novemberrevolution 1918 und der Machtübergabe an die Faschisten Ende Januar 1933. Zwischen Ende 1918 und Anfang 1933 lagen nicht einmal 15 Jahre! [W. A.]
Die Entwicklung des politischen Begriffs „Faschismus“ währt nun schon ein Jahrhundert. Er bezeichnete zunächst die Kampfbünde Mussolinis und deren Aufgabe, die anarchokommunistisch, internationalistisch und pazifistisch orientierten italienischen Arbeiter- und Räteorganisationen der ersten Jahre nach dem Ersten Weltkrieg gewaltsam niederzuschlagen. [Helmut Dahmer]
Mein Thema sind heute der historische Faschismus in Deutschland und seine parteiförmigen und wildwüchsigen Derivate in der Gegenwart. Dem in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts etablierten italienischen Faschismus folgten in den Dreißigern die faschistischen Regime in Deutschland, in Osteuropa, in Spanien und Portugal. [Helmut Dahmer]
Wenngleich es zahlreiche Meinungsunterschiede zwischen Historikern und Politologen/Soziologen über die Gewichtung der einzelnen Faktoren gibt, die zur Erklärung der Entstehung des Dritten Reiches herangezogen werden, so herrscht doch breiter Konsens über die folgenden kausalen Zusammenhänge. [Ernest Mandel]
Georg Jungclas: avanti2 Theoriebeilage
Trotzkis tatsächliche Haltung zum Faschismus unterscheidet sich von den Verleumdungen gegen ihn wie Tag und Nacht. [Manfred Behrend]
Die faschistische Ideologie und faschistische politische Gruppierungen haben sich unabhängig von unmittelbaren Bedürfnissen der kapitalistischen Klasse von dem Zeitpunkt an entwickelt, wo die von der Macht der kapitalistischen Monopole und der Macht der Gewerkschaften erdrückten Mittelklassen der Verbitterung und der Hoffnungslosigkeit anheimgefallen waren. [Ernest Mandel]